Vereinschronik

Chronik

Gegründet wurde der MSV Meinkot im Jahre 1931.

Doch auch schon vorher wurde in Meinkot Fußball gespielt. Die Kinder und Jugendlichen gingen nach Velpke, um sich Fußballspiele anzusehen. Das machte auch den Meinkoter Kindern Lust auf Fußball. Die Holzpantoffeln wurden mit Bindfäden festgebunden, als Ball diente ein notdürftig zusammengenähter Lumpensack. So war es im Jahr 1928. Es wurden die ersten Knabenspiele ausgetragen. Gespielt wurde in blau-gelber Tracht.

Von diesen Spielen stand oft etwas in den Zeitungen. Dadurch wurde Lehrer Eßmann aus Brechtorf auf "Fußball Meinkot" aufmerksam. Zu dieser Zeit war er Vorsitzender des Fußballgaues Vorsfelde.

Mit seiner Hilfe wurde im Jahre 1931 der Verein SV Meinkot gegründet. Die erste Versammlung fand wohl auf dem Saal der Gastwirtschaft Schmidt statt. Wilhelm Klein wurde erster Vorsitzender des Vereins.

Aber was war das für ein Anfang. Es gab keinen richtigen Platz. Beim großen Landwehrfest in Meinkot wurde die alte "Sandkuhle", die mit Binsen bewachsen war und so ähnlich wie eine Müllkippe aussah, einplaniert. Das reichte aber nicht für ein Spielfeld. So ging die Jugend damals in ihrer Freizeit daran und machte den Sportplatz mit Loren zu einem ebenen Gelände.

Die Arbeiten wurden aber immer wieder gestört. Der "alte Hübotter" hatte dafür gar kein Verständnis und fuhr mit seinem Pferdegespann immer wieder über den Platz auf sein Feld. Bis den Sportlern schließlich der Geduldsfaden riss. Sie gruben einen tiefen Graben. Schließlich mußte noch ein zweiter Graben her, weil Hübotter sich einen anderen Weg über den Sportplatz gesucht hatte. Selbst im Gemeinderat wurde damals über diese Verhältnisse verhandelt.

Das erste Spiel wurde dann aber gegen Wahrstedt ausgetragen. In diesem Spiel blieb mit dem Fuß im Sand stecken. Er hatte sich das Bein gebrochen und war so der erste Verletzte im Verein. Den ersten Platzverweis handelte sich übrigens Hans Behse ein. In einem Spiel gegen Danndorf traf er statt den Ball das rückwärtige Hinterteil seines Gegenspielers Helmut Müller.

Der Fußball in Meinkot kam jetzt in Schwung. Schuhmachermeister Richard Engel hatte Hochbetrieb. Er mußte aus ausrangierten Arbeitsstiefeln Fußballschuhe schustern. Hermann Staudtmeister hatte Schneider gelernt und nähte die ersten Trikots. Grün-weiß wurden die Vereinsfarben.

Meinkot wurde ein gefürchteter Gegner. Albert Bischoff, Otto Staudtmeister, die drei Geschwister Bicknäse, die beiden Schünemänner, Hermann Wiesel, "Coppi" Müller, Stani Czybeck, Wemer Radtke, Erwin Kraul, Erich Hinze, Hermann Staudtmeister, Walter Behse, Hermann Schliephake waren damals die Spieler. Es wurde in zwei Mannschaften gespielt. Altersbegrenzungen gab es nicht.

Im Meinkoter Sportheim auf dem Sims steht ein Pokal, ein Fußballspieler auf einem Marmorsockel. Der erste Pokal, den sich Meinkot erobert hatte. Das Turnier fand in Boimstorf statt. Nach dem Turniersieg gab es das Problem, wie ist dieser Pokal nach Meinkot zu bringen. Schließlich waren die Spieler mit dem Fahrrad da. Ein Sack wurde besorgt, der Pokal wurde verstaut und los ging die Fahrt. Da der Pokalsieg aber angemessen gefeiert wurde, ging die Fahrt nicht ohne Stürze zu Ende. Dem Pokal fehlen seitdem einige Gliedmaßen, so ist er heute noch zu sehen.

Vor den Kriegsjahren erlebte der Fußball in Meinkot seine schwerste Zeit. Richard Engel hatte den Vorsitz, er mußte den Verein auflösen, da kein Spielbetrieb aufrecht erhalten werden konnte.

Aber gleich nach dem Krieg fanden sich Kräfte, die an die alte Tradition anknüpfen wollten. Hans Behse berief 1946 eine Versammlung ein. Julius Koschnitzke übernahm den Vorsitz. Es konnte wieder Fußball gespielt werden.

Mit Dosenwurst organisierte er einen Fußball, für Kartoffeln gab es Fußballstiefel. Es war ein schwieriger Anfang.

Zu dieser Zeit spielten die Meinkoter Damen Handball. Sie wurden kräftig von den Männern unterstützt. Wenn Ilse Dammann losfegte und Lieselotte Tiedtke sich in das Getümmel warf, wenn Hete Eichholz und Irmgard Klein die Tore warfen, dann war Stimmung. Mehrmals standen die Meinkoter Damen im Endspiel der Kreismeisterschaft, zum Titel reichte es leider nie.

1951 spielten die Fußballer in der ersten Kreisklasse. Walter Heine hatte mittlerweile den Vorsitz übernommen. Es war die Zeit, als die ersten Spieler abwanderten. So kam es wie es kommen musste. Man stieg in die 2. Kreisklasse ab. Aber der Erfolg stellte sich schnell wieder ein. 1952 wurde man Staffel- und Kreismeister. Doch die Erfolge konnten den Verfall der Mannschaft nicht aufhalten. Es fehlte der Nachwuchs. 1959 wurde die Mannschaft abgemeldet. Es ruhte der Spielbetrieb.

Da war es Trainer Willi Evers, der eine Knabenmannschaft aufbaute. Die Mannschaft wollte an Punktspielen teilnehmen. Der Vorsitzende Emil Bicknäse meldete zum Punktspielbetrieb. In ihrem Sog konnte man zwei Jahre später wieder eine Herrenmannschaft zum Spielbetrieb melden. In der 2. Kreiskasse konnte die Meisterschaft und Kreismeisterschaft erspielen.

In der 1.Kreisklasse gehörte die Mannschaft zu den besten Mannschaften. So wurde man im Spieljahr 1969/70, Manfred Stephan war erster Vorsitzender, Staffel- und Kreismeister der 1. Kreisklasse. Der Aufstieg in die Kreisliga war perfekt. Man wurde gleich zum Favoritenschreck. Der verdiente Lohn: 5. Tabellenplatz in der ersten Saison.

Einen besonderen Höhepunkt erlebte der Verein im Jahr 1971. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des NFV Kreis Helmstedt wurden Kreispokalspiele ausgetragen. Das erste Pokalspiel gegen Kästorf konnte gewonnen werden. Auch der TSV Helmstedt II, obwohl stark verstärkt, konnte geschlagen werden. Gegen Jerxheim lag die Mannschaft schon 0:3 zurück, doch konnte die Begegnung noch 4:3 gewonnen werden. Das Endspiel in Helmstedt war erreicht. Der Endspielgegner war unser Nachbarverein aus Bahrdorf. Mannschaft und Zuschauer reisten mit einem Reisebus an. Die Stimmung war prächtig. Das Spiel wurde mit 2:0 gewonnen. Wir durften uns stolz Kreispokalsieger nennen.

Zwei Umbauten des Sportheims waren es, die der Vereinsentwicklung wichtige Impulse gaben. Das Sportheim war im Jahr 1962 mit viel Eigenleistung erbaut. Der Anbau und der Umbau der Kabinen wurde 1972 durchgeführt. Die Mitglieder packten fleißig an. Duschraum und Aufenthaltsraum entstanden. Rolf Schünemann leitete zu diesem Zeitpunkt die Geschicke des Vereins. Nach 7 Monaten Umbauzeit konnte er den Mitgliedern das neue Sportheim übergeben.

Nun waren ideale Voraussetzungen für eine neue Sparte geschaffen. 1974 wurde die Damen-Gymnastikgruppe gegründet. Unter der Leitung von Elke Keller wurden einmal wöchentlich Übungsabende in der Velpker Turnhalle durchgeführt. Erika Tippe ist es jetzt, die versucht, unsere 'Mädels' fit zu halten. Darüber hinaus bekam der Verein im gleichen Jahr eine Flutlichtanlage. Das Licht reichte aus, um eine Platzhälfte auszuleuchten. Ideale Trainingsbedingungen konnten für die Fußballer geschaffen werden. Man war in der Kreisliga eine feste Größe geworden.

Es war die Zeit, als die Meinkoter Zuschauer zu Verein und Mannschaft standen. Weit über die Grenzen des Kreises hinaus war das Meinkoter Sportgelände von den gegnerischen Mannschaften gefürchtet. Wer kennt sie nicht, die Geschichten, als ein gegnerischer Spieler durch den Regenschirm eines Zuschauers während des Spiels zu Fall gebracht wurde, oder der aufgebrachte Vater, der einen Spieler der Gästemannschaft wegen Foulspiels an dem Sohn mit gezieltem Tritt gegen das Schienbein zur Ordnung rufen wollte.

Einen entscheidenden Schritt vollzog der Verein im Jahr 1989. Im Altherrenbereich konnte aus Mangel an Spielern keine eigene Mannschaft mehr gestellt werden. Man ging mit unserem befreundeten Nachbarverein SuS Wahrstedt eine Spielgemeinschaft ein. Aber auch im Herrenbereich merkte man den Spielermangel. Eine Mannschaft konnte nur noch schwer zusammengestellt werden. Da sich die Spielgemeinschaft der Alten Herren eine Saison hervorragend bewährt hatte, vollzog man 1991 den endgültigen Schritt zur Spielgemeinschaft.

Die Sparte Fußball nannte sich jetzt SG Wahrstedt/Meinkot. Es wurden drei Mannschaften gebildet. Die erste Mannschaft spielte in der Kreisliga, die zweite und die dritte in der zweiten Kreisklasse.

Die Spielgemeinschaft trennte sich jedoch zum Ende der Saison 1996/1997 wieder und der MSV Meinkot schickte ab Saison 1997/1998 wieder eine eigene Herren-Mannschaft ins Rennen. Lediglich im Alt-Herren-Bereich bilden wir heute noch eine Spielgemeinschaft mit dem SuS Wahrstedt.

Die Herrenmannschaft musste gemäß den Statuten wieder in der 2. Kreisklasse einen Neuanfang starten. Sportliche Erfolge ließen aber nicht lange auf sich warten. Es gelang der sofortige Aufstieg in die 1. Kreisklasse Nord. Unter der Leitung von Spielertrainer Friedhelm Goertner konnte die Staffelmeisterschaft errungen werden.

Der Anfang des Jahres 1998 war gekennzeichnet durch die Einweihung der neuen Flutlichtanlage. Vier zwölf Meter hohe Masten erleuchteten erstmals das komplette Spielfeld. Insgesamt acht Strahler mit je einer Lichtstärke von 2000 Watt sind installiert worden. Die alte Anlage aus dem Jahr 1974 hatte somit ausgedient. Das Eröffnungsspiel verlor man leider gegen den klassenhöheren TSV Danndorf 2:7.

In der 1. Kreisklasse Nord wurde man während der Saison 1998/1999 schnell zum Favoritenschreck. Um ein Haar verpasste man den Durchmarsch in die Kreisliga. Der Lohn: ein toller 2. Platz.

In der Saison 1999/2000 konnte man wiederum an die Erfolge der Vorsaison anschließen. Der Aufstieg in die Kreisliga wurde wieder nur knapp verpasst. Am Ende wurde man wieder Vizemeister. Ferner konnte als weiterer großer Erfolg das Erreichen des Kreispokalendspiels verzeichnet werden. Auf dem Sportplatz in Rhode verlor man knapp gegen die Mannschaft aus Essenrode.

Das Jahr 1999 war aber auch für die Gymnastikdamen ein besonderes. Das 25jährige Bestehen wurde gebührend gefeiert. Erinnerungen an den Anfang unter der Leitung von Elke Keller wurden wach. 

Die sportliche Leitung wechselte vor der Saison 2000/2001. Friedhelm Goertner, der große Erfolge zu verzeichnen hatte, verließ den Verein. Issam Ibrahim übernahm das Kommando als Spielertrainer. Enormes Verletzungspech während der gesamten Spielzeit verhinderten einen besseren als den 9. Tabellenplatz.

Das Vereinsleben besteht aber nicht nur aus dem aktiven Sportgeschehen. Vereinsleben heißt auch, dem Gesamtverein und allen anderen Dorfbewohnern ein attraktives Angebot zu schaffen. So ist es zur kalten Jahreszeit die Grünkohlwanderung oder der Skat- und Knobelabend, die das Vereinsleben bereichern. Im Sommer wird für die Kinder ein interessantes Ferienprogramm geboten. Zeltlager, Lagerfeuer oder Fahrradtouren sorgen hier für Abwechslung.